Theodor Fontane

Das Trauerspiel von Afghanistan


Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,
Ein Reiter vor Dschellalabad hält,
"Wer da?" - "Ein britischer Reitersmann,
Bringe Botschaft aus Afghanistan."

Afghanistan! Er sprach es so matt,
Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,
Sir Robert Sale, der Kommandant,
Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

Sie führen ins steinerne Wachthaus ihn,
Sie setzen ihn nieder an den Kamin,
Wie wärmt ihn das Feuer, wie Iabt ihn das Licht,
Er atmet hoch auf und dankt und spricht:

"Wir waren dreizehntausend Mann,
Von Kabul unser Zug begann,
Soldaten, Führer, Weib und Kind,
Erstarrt, erschlagen, verraten sind.

Zersprengt ist unser ganzes Heer,
Was lebt, irrt draußen in Nacht umher,
Mir hat ein Gott die Rettung gegönnt,
Seht zu, ob den Rest ihr retten könnt."

Sir Robert stieg auf den Festungswall,
Offiziere, Soldaten folgten ihm all',
Sir Robert sprach: "Der Schnee fällt dicht,
Die uns suchen, sie können uns finden nicht.

Sie irren wie Blinde und sind uns so nah,
So laßt sie's hören, daß wir da,
Stimmt an ein Lied von Heimat und Haus,
Trompeter blast in die Nacht hinaus!"

Da huben sie an und sie wurden's nicht müd',
Durch die Nacht hin klang es Lied um Lied,
Erst englische Lieder mit fröhlichem Klang,
Dann Hochlandslieder wie Klagegesang.

Sie bliesen die Nacht und über den Tag,
Laut, wie nur die Liebe rufen mag,
Sie bliesen - es kam die zweite Nacht,
Umsonst, daß ihr ruft, umsonst, daß ihr wacht.

Die hören sollen, sie hören nicht mehr,
Vernichtet ist das ganze Heer,
Mit dreizehntausend der Zug begann,
Einer kam heim aus Afghanistan.


Theodor Fontane schrieb diese Ballade im Jahr 1857 als Reaktion auf den tragischen Ausgang des ersten der drei Anglo-Afghanischen Kriege (1839-1842). In diesen Kriegen ging es um die Vormachtstellung im Mittleren Osten. Das Britische Empire reagierte dabei auf die Expansionsbemühungen des Russischen Reiches. Dieser anglo-russische Konkurrenzkampf wurde auch als "The Great Game" bezeichnet. Fontane machte später aus diesem großen Spiel ein Trauerspiel. 

anti-terrorist cats are judging u


Ende Oktober hatte der Kunstkritiker Jerry Saltz auf seinem (insgesamt mit sehr skurrilen Fundstücken aus der Kunst und dem Internet bestehenden) Instagram-Account das Bild "My Wife's Lovers"von Carl Kahler hochgeladen. Dank diesem Bild hat die Katzenmalerei des 19. Jahrhunderts plötzlich eine Renaissance erlebt. Am 3. November wurde das Bild für 800.000 Dollar bei Sothebys versteigert (Hier gibt es ein spitzenmäßiges Video dazu).


Dass dieses Bild auf so großen Zuspruch trifft, verwundert nicht, ist doch kaum etwas so sehr assoziiert mit der Internetkultur wie Katzenbilder, Stichwort #catcontent. (Grumpy Cat ist übrigens eine Mutation und keine Rassenkatze die man nachkaufen könnte.)


Daher war es auch keine Überraschung, als unter dem Hashtag #brusselslockdown Katzenbilder gepostet wurden, anstatt zu schweigen, wie es die Polizei den Einwohnern von Brüssel während der Ausrufung der Terrorwarnstufe angeraten hatte. 






Vor ein paar Jahren zum ersten Mal auf der Fusion gesehen, nun endlich mal wieder ins Gedächtnis gesprungen:  

Mary Ocher 

und wie sich herausstellte, hat die gute Frau auch noch heute Geburtstag. 
Geboren 1986 in Moskau ist Mariya Ocheretianskaya in Tel Aviv aufgewachsen. Seit 2007 lebt sie in Berlin und hat bereits eine beeindruckende Musikkarriere hinter sich. Viele, teils echt schräge Videos sind in den letzten Jahren entstanden. 
Hier drei meiner liebsten. 
 



Wir müssen wollend sein! 

Gedichte vom Kühlschrank



Warum wird Wasser dunkel?

Schön ist Sekt
Trink zwei aus Schrank



Träum im Blutzimmer

Schwanz aber rund aber schwarz durch Scheiß
Brot über Koch muss leer oder Saft schreib beiß
Er sind ich / zieh halt blöd / seid reich
Liebe dein Fass / krieg Luft wie du hast
hör zu / nimm Schlaf / krieg Haft / schreib Macht
  


Will immer mehr Himmel

Häng Zucker weil gut!
Kauft Hundbell!
Steh Hose!

Mann Bauch sei Schwein
wie Schuhe aus Käse
Rühr Salat!
Heiß Maul nicht ess!

Flieg Erde
mach tot!
Kaufen Krone
Feld groß


Pfeffi Briest
Der Klassiker neu aufgelegt

Der deutschsprachige Klassiker über das minzlikörliebende Madel vom Lande wurde zum Sprachrohr ganzer Generationen und man will fast sagen zum Sprachrohr einer ganzen Nation. Mit wem konnten sich die Reichsbürger von 1894 eher identifizieren als mit der kecken (weil total besoffenen) doch zurückhaltend naiven Pfeffi, die sich ihr Leben auf der Schaukel verbringend auf und ab schwang, um schlussendlich in unseren Herzen zu landen. Der kommerzielle Erfolg des beliebten Pfefferminzlikörs ist wohl zu einem Gros der glühenden Schreibe Fontanes zu verdanken, der ihn uns als himmlischen Trunk schier überirdischen Genusses schildert:

Ach wie wohl ich mich fühle“, sagte Pfeffi, „so wohl und so glücklich; ich kann mir den Himmel nicht schöner denken. Und am Ende, wer weiß, ob sie im Himmel so wunderschönen Likör haben.“

Pfeffis Hingabe steigert sich mitunter in einen Wahn wie er nur von den Deutschen des Wilhelminischen Zeitalters nachvollzogen werden kann. Denn die in der Einöde lebenden Frauen kannten meist nicht viel mehr als den Rausch durch den salonfähigen Likör, der damals noch vom Hausherren unter Verschluss gehalten und nur in kleinen Portionen an die Gattin gereicht wurde.

Innstetten holte eine weitere Flasche hervor, die von beträchtlicher Größe mit dem Ersehntesten gefüllt war. Pfeffi sagte kein Wort, und nur ihre Augen wurden immer größer; um ihre Mundwinkel war ein nervöses Zucken, und ihr ganzer zarter Körper zitterte. Mit einem Male aber glitt sie von ihrem Sitz vor Innstetten nieder, umklammerte seine Knie und sagte in einem Tone, wie wenn sie betete: „Gott sei Dank!“

 
Banksy's
 
D  I  S  M  A  L  A  N  D 

still open
 

 

 Der Streetartkünstler Banksy hat in England einen Freizeitpark eröffnet, der zum Nachdenken anregen soll. Als Parodie auf die "Schöne neue Welt" Disneylands soll Dismaland (dismal: engl. für düster, trostlos, trist) eher schockieren denn erheitern. Das ganze Projekt hat Banksy selbt finanziert und mit den Arbeiten von über 50 anderen Künstlern gefüllt. Er selbst hat auch zehn Arbeiten dazu beigetragen. Leider ist die Ausstellung nur noch bis zum 27. September 2015 geöffnet und wird demzufolge schon nach 36 Tagen wieder geschlossen.





A u s   d e r   R u b r i k 

Menschen, die es gar nicht geben sollte


Vom Kannibalen zum Restaurantkritiker

 


Issei Sagawa ist in Japan schon längst Trend. Obwohl der nekrophile Menschenfresser seine Tat gestand, war er seit jeher auf freiem Fuß. Dass er zudem noch zum gefeierten Superstar aufsteigen konnte, ist sogar für japanische Verhältnisse absurd. Grund genug ihn in unsere Rubrik „Menschen, die es gar nicht geben sollte“ aufzunehmen.



Die britische Band The Stranglers inspirierte er zu ihrem Album La Folie. The Rolling Stones widmeten ihm den Song Too much Blood. Man kann ihn in diversen Pornofilmen bestaunen, im Fernsehen Interviews mit ihm sehen. Manche Leute lesen sogar seine Bücher und Restaurantkritiken. Selbst in dem Spielfilm The Bedroom von 1992 hat er mitgespielt und das obwohl er die ganze Zeit den sexuellen Appetit in einen jungen Frauenkörper zu beißen hatte, wie er selbst sagt.
Der 1949 in Kobe geborene Japaner hatte nach eigenen Aussagen bereits in der ersten Klasse den Hang zum Kannibalismus verspürt, der ihn von nun an verfolgte. Ein späteres Faible für europäische Frauen trieb ihn schießlich nach Paris, wo er an der Sorbonne Universität Englische Literatur studierte. Der sonst sehr schüchterne Student baute schrittweise eine Freundschaft zu einer jungen Mitstudentin auf, der Niederländerin Renée Hartevelt. Sagawa behauptet, dass er sie eigentlich gar nicht töten wollte, doch wie sonst sollte er an ihr köstliches Fleisch herankommen?
Er lud sie deshalb zu sich nach Hause ein, unter dem Vorwand einige englische Gedichte auf Tonband aufzunehmen. Dann schlich er sich von hinten an sie heran und schoss ihr mit einem Jagdgewehr in den Hinterkopf. Er fing sogleich an sie in ihre Pobacken zu beißen (zunächst noch mit Hilfe seiner Zähne), dann schnitt er einige Stücke heraus, aß sie roh. Anschließend verging er sich an dem Leichnam, schnitt noch einige Stücke aus ihr und verstaute sie im Kühlschrank. Sagawa erfüllte sich damit einen Lebenstraum, wie er selbst sagt, auch wenn ihn die Polizei am nächsten Tag festnahm.
Allerdings wurde er bereits nach 34 Monaten aus der Untersuchungshaft von Frankreich nach Japan abgeschoben. Das veranlasste sein schwerreicher Vater, der Großindustrielle Akira Sagawa. Weil Issei als Geisteskranker in Frankreich kein Prozess bekam, betrat er Japan als freier Mann mit der Bedingung, dass er französischen Boden nie wieder berühren würde. Um keinen Skandal auszulösen, ließ er sich unmittelbar nach Ankunft freiwillig in eine Psychiatrie einweisen, aus der er sich dann 15 Monate später selbst entließ.
Gerade einmal zwei Jahre nach seiner Tat veröffentlichte er 1983 sein Buch In the Fog, das sein Verbrechen in allen Einzelheiten beschreibt. Bis heute folgten 18 weitere Bücher, die sich alle um das Thema des Kannibalismus drehen. Zudem schreibt er regelmäßig für einige Zeitschriften, dabei vorwiegend als Restaurantkritiker. Prädestiniert dafür ist er wohl aufgrund seiner detaillierten Beschreibungen der Menschenfleischzubereitung in seinen Büchern: „Zunächst probiere ich ein Stück rohen Muskel. Es zerfließt in meinem Mund wie ein perfektes Stück Thunfisch.“ Oder weil er sich auch sonst gerne ausmalt, wie man es am besten zubereiten müsste: „Sukiyaki“ oder „Shabu Shabu“ verkündet er im Interview, also in dünnen Scheiben.
So spricht er stolz über seine Tat, zeigt keine Reue. Am Faszinierendsten dabei ist, wie er sie als das Normalste der Welt darzustellen weiß, als Neigung, als harmlosen Fetisch. Gern zitiert er dafür auch den französischen Schriftsteller George Bataille, für den der Kuss den Anfang des Kannibalismus darstellte. Dann hängt Issei an, er wolle gerne eine Japanerin verspeisen.

 



damit fängt es an...


ein schauspieldozent berichtet: 
WUNDERbares detail: zwischen 2:22 und 2:23 vernimmt man ein deutliches "SE" 
- nun einmal hervorgehoben! - 
schauspielerische leistung schon mal tippitooppi ! ! ! 
- die veranschaulichung der spannenden und politisch wichtig und substanziellen verdeutlichung des unbehagens des volkes in form der aussage der zwei hochbedeutenstetesteten buchstaben: 

"S" : 
/wikipedia/ (In deutschen Texten tritt es mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von 7,27 % auf: es ist dort der vierthäufigste Buchstabe, der zweithäufigste Konsonant.) 

und "E" : 
/wikipedia/ (beziehungsweise e (gesprochen: [ʔeː]) ist der fünfte Buchstabe des lateinischen Alphabets und ein Vokal. Der Buchstabe E hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 17,39 %. Damit ist er der HÄUFIGSTE Buchstabe in deutschen Texten sowie in diversen europäischen Sprachen.) 

- CUT - 

das "SE" also leitet sich in unserem kontext ab vom wort

LÜGENPRES -"""SE""". 

dieses wort, welches schwer von BEDEUTUNG für uns und unsere kinder ist, sollte stets auch mit einer angstvollen, unterwürfigen körperhaltung vorgetragen werden - damit es nur im zusammenklang mit den schauspiel-mitstudierenden zur vollen entfaltung gelangt 
(wie man im beispielviedeo wunderbar erkennen darf) 
verschrenkte arme - aber auch die hand vorm mund oder in der hosentasche, verstärken hier den ausdruck der A N G S T - 
aber auch der W U T - der enormen wut 
- denn, manch einer ist von der ersten stunde dabei 

- versetzt euch nun da hinein - 

die menschen im osten haben eben ein anderes gespür, wenn etwas falsch läuft - seit 98 - äh 89 . 
l ä u f t h i er e t w a s f a l s c h . 

DAS FEINSINNIGE GESPÜR LAUERT IM OSTEN. 

ihr - als zukünftige schauspieler - solltet euch nun ein beispiel nehmen an dieser großartigen darbietung einer TRAGÖDIE .
 es ist ein schwieriges genre - ja - aber wie ihr deutlich im "beispielviedeo" erkennen könnt - machbar! - LEIDER...




ps.: WO KOMMEN SIE EIGENTLICH HER ? (1.55min) ach so pps.: WARUM KRIEGN DIE KEENE KLAMOTTN - WARUM KRIEGN DIE KEEN GELD - WARUM - DIE OBACHLOSEN - deutsche OBDACHLOSE?????????? (1:20min) UND ppps.: das heißt? "MIR WERN DEM ZIVILN UNGEHORSAM INS AUGE FASSN (1:35) - 
da fällt mir noch ein : ab 2:40 von 





ppppfffffttttttttt.......
PPPP   HHHHHHH   OOOOOO    AAAAA


ein zwei bier habe ich schon getrunken +-+-#.#+.,äö.äkolpühkm,bnclnlbgnlknflgd.ä.ä,.ä,.-.----.-.-.-. 
ja da müsster nu durch...
jedenfalls 
(ps. es besteht keine haftung für revchtsgchruiebfehler. !)
habe ich gerade toni in meinem zimmer begrüßen dürfen, 
wir haben geredet...geredet über dresden...über flüchtende...
über möglichkeiten...über unverständliches...
über heidenau....über freital...über FUCKIN SAXXXXONIA!!!! 
ich weiß nicht wieviel farblich bei euch hängengeblieben ist 
- aber es ist braun. 
dunkelbraun fast schon. 
naja, ein fleckchen pissgelb kann man noch sehn - 
aber ansonsten verhält es sich im farbbereich
braun-beige-dunkelgelb....
traurig - trauer.
pfft. (die hoffnung des luftentlassenden luftballons)
ich kann immer mehr den kleinen hund verstehen.

irgendwann stehen WIR da, mit unsrem eis und unsren rollerblades 
( mit 4 !!! ROLLEN )in grönland - und sagen "NA TOLL!"
völkerwanderung.
von links nach rechts und wieder diagonal seitlich zurück zum anfang, damit wir wieder von vorn beginnen können und das ende nur weiter hinauszögern weil
https://www.youtube.com/watch?v=3drN0WvgCE0  (ihr müsst das kopieren und einfügen da oben um das geheimnis zu lüften - - - technische probleme...tja ja)
was nicht bedeuten soll, ich seie pessimistisch - aber hat das nicht auch was zu tun mit optimismus - - - nur andersrum ???

ahoi SA

ps.

pfffft

D i e   a r m e n   S c h w e i n e  
 Ich bin ja kein Vegetarier, aber...

Ich bin vor Kurzem auf diese Zahlen gestoßen, die mich echt zum Nachdenken gebracht haben und das Nachdenken will einfach nicht aufhören:
Im Jahr 2000 wurden allein in Deutschland 43 234 200 Schweine geschlachtet. Das sind doppelt soviele Schweine wie in Deutschland leben (also 25 Millionen und damit mehr als in ganz Russland). Das liegt daran, dass ein Schwein heutzutage nur noch ein halbes Jahr braucht, um schlachtreif gefüttert zu sein. Dann kommt's auf die Schlachtbank, wird zerhackt und in kleine Beutel verpackt. Ganz schön clever!
In demselben Jahr wurden auch 3 865 000 Rinder geschlachtet. Das brauchten die Deutschen, um 5,25 Millionen Tonnen Fleisch zu produzieren. Durchschnittlich aß jeder von uns 63 Kilogramm davon - und auch aus anderen Ländern - wir leben ja in einer globalisierten Welt -da sahen die Zahlen ähnlich aus: Die Menschen hielten sich über 20 Milliarden Nutztiere, davon allein rund 13 Milliarden Hühner. Hier erfolgt die Schlachtung übrigens nach drei, vier, oder zehn Wochen, bei Suppenhühnern (das sind alte Legehennen) nach 12 -15 Monaten.
Bemerkenswert finde ich es auch zu fragen: Wo sind diese ganzen Tiere? Ich meine, wenn ich vor die Tür gehe oder übers Land fahre, freue ich mich, wenn ich mal ein Kuhherde sehe. Ich schreie auf und zeige mit dem Finger drauf und sage: "Guck mal Kühe! Geil!" Aber 3 Millionen davon (!) oder 43 Millionen Schweine - wo sind die alle? Krass! Das sind halb soviele, wie Menschen in Deutschland wohnen. Und von denen quillen ja die Straßen förmlich über. Man will schon fast sagen, ein paar weniger würden es auch tun. Und die Schweine, nun ja die leben jetzt in den Bäuchen dieser Menschen weiter, wahrscheinlich unter besseren Bedingungen als vorher. Dieser Werbespot zeigt, wie es geht. Es ist reine Magie...


Die Zahlen haben sich seit dem Jahr 2000 natürlich um einiges erhöht. Es muss ja heutzutage alles wachsen. Hier ein kleiner Bericht zu dem Thema, ebenfalls mit Zahlen unterlegt. Hier sind es nämlich schon 56 Millionen Schweine und der Bericht ist von 2012:

       

 POINT OF NO RETURN 


herzlich willkommen beim orgasmus workshop!

"Es gibt beim Sex diesen Point of No Return, den «Punkt ohne Wiederkehr». Das ist der Punkt an dem du nicht mehr bremsen kannst - du kommst auch wenn du nicht willst.
Das ist wie wenn du mit einem Ferrari auf eine Steilküste zu fährst. Es gibt da einen bestimmten Punkt, wenn du den überschritten hast kannst du den Ferrari nicht mehr rechtzeitig bremsen und schießt über den Abgrund ins Wasser."
Oder wie, wenn Cäsar mit seinen 5000 Soldaten am 10. Januar 49 v. Chr. den Grenzfluss Rubikon überschreitet. Diese Entscheidung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Die historische Entwicklung ist ab diesem Punkt nicht mehr umkehrbar.
Oder wie, wenn die Rakete Wostok 1 am 12. April 1961 um 9:06:59 Uhr mit Juri Gagarin an Bord zum ersten bemannten Weltraumflug startet. Als die volle Schubkraft von knapp 400 Tonnen erreicht ist und sich die vier Haltearme gelöst haben ist ein Abbruch des Starts nicht mehr möglich.
Oder wie wenn ich am 21. August 1998 16:37 Uhr mit dem neuen Album von Fischmob unterm Pulli die Multimediaabteilung der Karstadtfiliale Prager Straße Dresden verlasse. Mit dem Passieren des Check-out-Bereiches ist es definitiv ein Diebstahl.


Point of NReturn. Wo ist dieser Punkt? Wann ist dieser Punkt? Wie fühlt er sich an?  Was passiert dort an diesem Punkt? Was weht da für ein Wind?

Jetzt sollen wir lernen den hinauszuzögern. Keine Grenzüberschreitungen, keine Raketenstarts, kein Neuland, kein neues Leben. Diesseits ausdehnen. Der prickelnde Moment kurz vorher. Der Weg nach vorn, nach oben, nach draußen. Lang, länger, verlängern, genießen. Der Rand vom schwarzen Loch. Woahhh! Taumeln. Schwindelgefühle. Der Ereignishorizont, die Grenzfläche jenseits derer Ereignisse für mich (ich, diesseits) nicht sichtbar sind.
ANGST! Der Hebel ist dann umgelegt und die Kontrolle weg. Entscheidung. Entscheidung............

Orgasm now! Let all the pleasure flow. Orgasm now! 

Ich bin auf der Suche nach mehr PNRs. Ich muss alle PNRs sammeln die ich finden kann und aus der Wahsinnsenergie dieser PNRs einen großen Hexenbrei kochen um die Menschheit zu erlösen. 


Illegale Einwanderer aus der Zukunft. Sie wollen dasselbe wie alle anderen auch: unsere Jobs!


Die Geschichte wiederholt sich. Christoph Schlingensiefs "Terror 2000" aus dem Jahr 1992 als Reaktion auf die brennenden Asylheime der 90er Jahre.

Dresdner Abgesang. 2015.

Zeit für einen Abgesang, es ist zu lange her. Ich beobachte die Entwicklung in meiner Stadt mit großer Sorge. Doch da ist nicht nur Sorge, da ist auch grenzenloses Unverständnis und eine gehörige Prise Hass. Sorge, Hass und Unverständnis – all das sind nur Worte. Worte gegen vermeintliche Menschen, die es sich zum Lebensinhalt gemacht haben, gegen andere Menschen verbal und nonverbal vorzugehen. Ja, ich beobachte einen zunehmenden Verfall des humanistischen Geistes in der Bevölkerung. Es ist nicht zu ertragen, mit welch platter Dummheit das pöbelnde Volk sein Gesicht verliert. Schwer zu glauben, dass das, was im Moment passiert, real ist. Ich fühle mich wie in schlechten Filmen, ich hoffe, dass das Gute siegt, doch ich sehe kein Gutes. Wenn Unterkünfte brennen und Menschen in Zelten dem Hungertod nahe vor sich hin siechen, dann ist da nichts Gutes mehr. Wenn die, die vor Angst, Krieg und Terror in eines der wohlhabendsten Länder der Welt fliehen müssen, mit Hitlergruß und Baseballschläger begrüßt werden, dann ist das Gute längst gestorben. Wenn die Generation deiner Eltern Hand in Hand mit der ungebildeten Masse der kapitalistischen Neider auf die Straße geht und stumpfe Parolen plärrt – dann ist da nichts Gutes mehr, nichts menschliches. Wenn eine Regierung alles daran setzt, dieses selbsternannte Volk mit Benzin zu versorgen, ist es kein Wunder, wenn das Land in Flammen steht. Man sollte meinen, der Deutsche hat aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt, doch ich glaube, der Deutsche sieht seine Fehler gar nicht. Der Deutsche sieht sich bedroht in seinem Deutschsein, deswegen muss das Deutschsein mit allen Mitteln verteidigt werden. Wohin das führt, ist unvorstellbar. Unvorstellbar deswegen, weil es dazu führen wird. Der deutsche Geist ist je schon rassistisch, egoistisch und nationalistisch, die Geschichte hat es gezeigt. Deutscher Geist gepaart mit kleinbürgerlich-sächsischer Dummheit, gewachsen und gezüchtet aus jahrelangem rassistischem Fehlverhalten einer christlich-demokratischen Regierung ergibt eine vollständig widerliche und verabscheuenswerte Mischung, für die mich jeden Tag aufs Neue schäme. Wenn ich Menschen aus anderen Ländern meinen Heimatort mitteile, ist es mir peinlich. Wenn ich sagen muss: ich komme aus Dresden, dann habe ich das Gefühl, etwas falsches getan zu haben. Dresden als Keimzelle des Bösen, als Hort der Rassisten, als Sammelbecken der menschenrechtsverachtenden Nationalisten. Dieser Abgesang gilt Dresden und seinem tagtäglichen Versagen im Praktizieren von Menschlichkeit, Nächstenliebe und Verständnis. Er gilt allen bildungsresistenten Rentnern, Busfahrern, Ärzten, Bänkern, Professoren, allen drogenabhängigen Vorstadtfaschisten, Bushaltestellenronnys, Deutschlandfahnenträgern und dem ekelhaft deutschen, von Dummheit nicht zu übertreffenden Fußvolk. Ich schäme mich für euch alle.  
Die Zukunft ist ein Haufen Scheiße

 

Das Hole of Fame zusammen mit Nils Schumacher bei der GEMA 

 

Schön wars bei unseren Freunden von der GEMA, die uns in ihrer Dresdner Villa willkommen hießen. Die Stimmung ist hier immer ausgelassen. Als ich das letzte Mal da war, wurden in der Küche die Sektgläser poliert und an die gut gelaunten Mitarbeiterinnen verteilt. „Musik ist uns was wert“, lese ich in der Infobroschüre, in der sich die GEMA selbst beweihräuchert. Im Flur sehe ich in zwei gegenübergestellten Spiegeln mich selbst bis in die Unendlichkeit vervielfältigt. „Wow!“, denke ich. „Ganz schön selbstironisch“, und fühle mich gleich ein wenig schlecht, den Blick gewagt zu haben. So schnell kann's gehen mit der Vervielfältigung und dem Recht darauf und den Leuten, die dieses Recht sich selbst einfahren. Diese Menschen sind einfach besser, denke ich und schäme mich dafür, dass wir es mit dem Hole of Fame noch nicht hingekriegt haben, mit Kunst Geld zu verdienen - die GEMA aber schon, und zwar so richtig. Vor den Toren steht der Mercedes, in den Gängen der Villa ist der Boden mit poliertem Marmor ausgelegt und im Palastgarten befindet sich der antike Pavillon, der zum Feiern einlädt – natürlich mit GEMA-freier Musik. Da muss man verdammt aufpassen!
Der Grund unseres Besuchs war eine Viereinhalbtausend-Euro-Rechnung, die vom Hole of Fame verlangt wurde. Da haben sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen richtig ins Zeug gelegt. Sie haben uns nämlich Veranstaltungen der letzten drei Jahre in Rechnung gestellt, unter anderem improvisierte JamSessions, Literaturveranstaltungen, Filmvorführungen und jede Menge Bands, die überhaupt nicht bei der GEMA sind. Hinzu kamen etwa ein Dutzend Veranstaltungen, die aus scheinheiligen Gründen nochmls überprüft werden mussten, etwa wegen unleserlich geschriebener Musikfolgen und wegen von der GEMA verschlampten Formularen. Natürlich stellt uns die GEMA auch das in Rechnung. Die wissen halt, wie's gemacht wird, das große Geld mit der Kultur. Wir sind nur Stümper, die unentgeltlich, ehrenamtlich unserer Arbeit nachgehen. Selbst schuld, wenn wir die drei von der GEMA geforderten Formulare für jde Veranstaltung nicht ordnungsgemäß abgeben, um – Zitat: „dem Ärger aus dem Weg zu gehen.“ Aber Literaturveranstaltungen? Ich bitte euch! „Nein“, hieß es da. „Es könnte ja Musik gespielt werden, daher sollten Sie sich absichern, um uns zu zeigen, dass Sie vor uns nichts zu verheimlichen haben.“ Vor der GEMA verheimlichen? Was denn verheimlichen? Die Musiker sind bei uns und wollen ihre Musik präsentieren und wenn sie bei der GEMA sind, dann werden die sich schon melden. Darum geht es natürlich nicht, sondern es geht um das Geschäft mit populären Songs, an denen andere nichts verdienen dürfen – außer die GEMA natürlich, die darf das! Paranoid schleppe ich seitdem GEMA-Formulare mit mir herum, aus Angst ich könnte pfeifend auf der Straße von GEMA-Spitzeln in ein dunkles Auto gezerrt werden und zur Kasse gebeten. Dann kann ich sagen: „Ich wollt's doch anmelden. Ich hätte es euch gleich geschickt.“
Wir können uns aber immerhin damit trösten, dass die GEMA nichts persönliches gegen uns hat. Wie wir erfahren haben, ziehen sie nämlich gerade durch Dresden und versuchen andere Leute massiv abzuzocken, so etwa Dynamite Records oder Atelier Schwartz. Anscheinend hat die GEMA einfach gerade kein Geld. 



GEMA
Bezirksdirektion Dresden
Zittauer Straße 31
01099 Dresden


Dresden, 12.07.2015


Ihr Schreiben vom 12.06.2015


Sehr geehrte Damen und Herren,


vielen Dank für Ihren Brief vom 12.06.2015. Nach Rücksprache mit allen Teammitgliedern und Durchsicht unserer Unterlagen stimmen wir Ihnen vollkommen zu: Schon allein die Anzahl der Musikfolgen, welche wir Ihnen - persönlich oder per Post - haben zukommen lassen, Ihnen aber nicht vorliegen, ist für uns nicht nachvollziehbar. Wie in den letzten Schreiben unsererseits hier noch einmal die Versicherung, dass wir alle Musikfolgen - sortiert nach Monaten - bei Ihnen abgegeben haben. Es ist unbegreiflich, dass eine Musikfolge vom bspw. 02.10.2014 vorliegt und die vom 05.10.2014 nicht. Wir werden ab sofort jede eingereichte Musikfolge von Ihnen quittieren lassen, damit im Falle eines erneuten ominösen Verschwindens in Ihrem Hause eine Versicherung auf unserer Seite besteht. Falls Sie von uns erwarten, für die in ihrem Haus verschwundenen Formulare Ersatz zu beschaffen, so teilen Sie dies uns mit, wir werden Ihnen dann kulanterweise erneut Formulare mit den jeweiligen Namen der Künstler zukommen lassen. Eine genaue Auflistung der gespielten Werke ist uns aufgrund der verstrichenen Zeit jedoch nicht möglich und obliegt somit - falls Ihrerseits Interesse besteht - Ihnen. Dazu bitten wir Sie, uns eine genaue Aufstellung aller nicht auffindbaren Musikfolgen zukommen zu lassen. Wir bitten um diese Aufstellung bis zum 31.07.2015.

Des weiteren finden wir es außerordentlich erstaunlich, dass für die bereits erstellten Rechnungen keine Änderungen erfolgen können, zumal 22 der von Ihnen in Rechnung gestellten Konzerte Veranstaltung mit Künstlern ohne GEMA-Anspruch waren. Dies war über einfache Recherche in Ihrem Online-Portal leicht herauszufinden. Wir haben diese Musiker ganz gezielt eingeladen, weil sie sich das Privileg herausnehmen, Musik zu machen und Konzerte zu spielen ohne um Ihre Erlaubnis zu bitten und ohne den jeweiligen Veranstalter durch eine GEMA-Mitgliedschaft in den finanziellen Ruin zu stürzen. Ferner wurde uns im persönlichen Gespräch mit Ihrer Mitarbeiterin Karin Forbriger im April diesen Jahres bestätigt, dass eine Nachmeldung der aufgrund eines Missverständnisses nicht erfolgten Anmeldungen kostenfrei bleibt. Darauf beziehen wir uns und widersprechen jeglichen Kontrollgebühren ihrerseits.

Weiterhin sprechen Sie die Improvisationsveranstaltungen an. Dazu möchten wir folgendes mitteilen: im persönlichen Gespräch mit Ihrer Mitarbeiterin Karin Forbriger im April 2015 wurde uns mitgeteilt, dass es durchaus genüge, eine Versicherung an Eides statt in unserem Namen abzugeben, die die Improvisationsveranstaltungen als solche kennzeichnet. Nach unserem Verständnis wären die Veranstaltungen der Reihen "Lyrik ist Happening", "Jazz Jam Session" und "Art Room" solcherlei Improvisationsveranstaltungen. Ist dies korrekt? Um eine Versicherung der jeweiligen Musiker einzuholen, benötigen wir von Ihnen eine Aufschlüsselung aller von Ihnen als Improvisationsveranstaltung verstandenen Programmpunkte. Eine Versicherung der jeweiligen Musiker bis zum 27.07. einzuholen ist jedoch aufgrund der Vielzahl der Künstler und ihrer Aufenthaltsorte unmöglich und kann durch uns in der Art nicht gewährleistet werden.

Überdies stellen sie uns eine Vielzahl von Veranstaltungen in Rechnung, die Gesamtsumme beläuft sich auf über 1500,- €. Da wir außerstande sind, diesen Betrag zu begleichen, finden Sie im Anhang dieses Schreibens eine Richtigstellung aller Punkte, analog Ihres Forderungskataloges. Bei der Durchsicht Ihre Forderungen fiel uns auf, dass der Großteil der Kosten ungerechtfertigt und auf mangelnde Arbeitsweise in Ihrem Hause zurückzuführen ist. Wir legen hiermit erneut Widerspruch gegen ihre Rechnungen vom 12.06.2015 ein und überweisen bis zur Klärung des Sachverhaltes - dies beinhaltet eine gewissenhafte Prüfung Ihrerseits, es ist nicht ausreichend, Mahnungen und Rechnungen zu versenden und mit Klage zu drohen - nur die Kosten für tatsächliche GEMA-Ansprüche, analog unserer Richtigstellung.

Abschließend möchten wir persönlich unsere bittere Enttäuschung über Ihr Haus äußern, denn mit Ihrem unkooperativen und finanzfixierten Verhalten torpedieren Sie nicht nur nachhaltig unser Bestreben, unabhängigen und jungen Künstlern eine Plattform zu bieten, sondern Sie sind allgemein ein großer Schadensbringer im unabhängigen, eigenfinanzierten und ehrenamtlichen Kunst- und Kulturgewerbe der Stadt Dresden. Durch Ihre Arbeitsweise zerstören Sie wissentlich kulturelle Einrichtungen und dies macht uns sehr traurig, gewiss auch wütend.


Hole of Fame e.V.
Der Vorstand